Șldner, Mobbing und Verletzte Рund das im Abstiegskampf

Unruhe beim BFC Dynamo und das im Abstiegskampf. Man hat den Vertrag mit einem weiteren Spieler aufgelöst, die Darstellung des Spielers über Gründe und Hintergründe weicht von der der Vereinsoffiziellen ab. Als Söldner bezeichnen Fans Spieler. Mobbing soll es geben, heißt es. Und Verletzungen, die kein Arzt heilen kann, fügt man einander zu. Grüppchenbildung in der Mannschaft – persönliche Fehden und auch finanziell motivierte Machtkämpfe sind im Verein an der Tagesordnung – nicht nur beim BFC Dynamo übrigens… Beim BFC hat alles im Moment zwar Dynamik, bringt aber keine Punkte. Nein, das ist alles nicht wenig – und geil ist es auch nicht. („Wir sind wenig, aber geil“ ist ein grammatikalisch etwas schiefer Spruch von BFC-Fans, der sich auf ihren fußballspielenden „Pornostar“ und den „Ãœberbau“ bezieht. Vom Pornostar war hier und auch hier im Blog bereits zu lesen.)

Söldner? Ist ein Fußballer ein Söldner, weil er Fußball irgendwann zu allererst für Geld spielt und erst dann für den einen (oder anderen) Verein? Angefangen hat das Spiel doch immer anders. Zuerst war es Spaß – und Arbeit wurde erst daraus… Irgendwann aber muss man (Junge) sich entscheiden, manchmal schon früh: Wer das Ballspielvergnügen zum Beruf machen will, muss ziemlich hart arbeiten. Nein, Fußballer sind auch keine Söldner, wenn sie für Geld Fußball spielen und auch dann nicht, wenn sie für etwas mehr Geld ihren Verein wechseln. Fußballer nehmen an SPIELEN teil und nicht an bewaffneten Konflikten, schon das unterscheidet sie von Söldnern. Krieg ist kein Spiel. Jeder Papa, der an der fußballerischen Entwicklung seines Sohnes interessiert ist, wird das Kind vom geliebten BFC Dynamo zur ungeliebten Tante Hertha geben, wenn die Möglichkeit, die sportliche Begabung und der Leistungswille des Kindes dazu da ist.

Was ist der Unterschied zwischen einem Bankräuber und einem Fußballer? Der Bankräuber sagt: Geld her oder ich schieße! Der Fußballer sagt: Geld her oder ich schieße nicht!

Manche Fußballer schießen auch ganz ohne Geld. Aber „weit“ geht das nicht, spätestens in der Verbandsliga ist Schluss. Es geht auch deshalb nicht, weil ein 20jähriger Student in der Regel neben dem Studium jobben muss – das geht aber nicht, wenn man beinahe täglich trainiert und am Wochenenende Spiele und Training hat. Da muss der Ballspielsport die Lücke des Nebenjobs füllen. Es geht nicht um große Summen in den unteren Regionen des Fußballs, es geht um Aufwandsentschädigungen – in der Regel ist der Aufwand hoch und die Entschädigung ist klein. Zwischen dem wirklichen Amateur und dem Profi gibt es im Fußball viele Schattierungen – und genau da liegt mancher Hund begraben… Das Spiel ist tot, es lebe das Spiel!

Beim BFC Dynamo ging schon vor dieser Saison alles schief, was schief rennen konnte. Die Verantwortlichen trafen immer wieder falsche Entscheidungen, die sie für richtige hielten oder zu denen sie sich gezwungen fühlten. Die Fans hatten mit einem Platzsturm beim Derby im Mai gegen den Erzfeind für allerlei neue ideelle und finanzielle Belastung gesorgt. Pressesprechende und andere Kritiker wurden „entsorgt“ und man entzog sich auch im privaten Internetforum solange der sachlichen Kritik bis das Forum zu einem Smiliewinkelement mit Textversatzstücken verkam. Die anhaltenden finanziellen Nöte – der BUSUNTERNEHMER (der FLOTTE HEINZ hier!) hatte nämlich dem Präsidenten ganz viel Geld versprochen und nicht gezahlt – und der Präsident hatte das Versprechen schriftlich und den Zettel mit dem Versprechen sogar notariell beglaubigt von einem richtigen Notar – aber es kam eben doch alles anders: es kam kein müder Euro. Mit dem versprochenden Geld kommt es beim BFC Dynamo immer ganz anders – nach der Mitgliederversammlung. Vorher oder während der Versammlung wird aber etwas versprochen. (Auch darin unterscheidet sich der BFC Dynamo übrigens nicht von anderen Fußballvereinen…) Vom Flotten Heinz also kam kein Geld und das veränderte Image, das meine Sponsorhoffnung Jetlag wollte, das wollten einflussreiche Fangruppierungen nicht. Denn Jetlag verlangte die strikte Trennung von Altsponsoren mit Nazi-, Rocker- und Hooliganimage. Der Präsident fand keine Mehrheit für den schlecht kommunizierten „Imagewechsel“ – das Wort wurde zum Schlagwort und begrub unter sich worum es eigentlich ging. Ohne Trennung von bestimmten Altstrukturen wollte Jetlag auch nicht Sponsor sein, was man auch verstehen muss, außerdem war man dort auch berechtigt verärgert über bestimmte Bevorzugungen des „Flotten Heinz“ und es kam also auch kein Geld von Jetlag. Aber hohe Verbindlichkeiten – Schulden waren da. Und dann kamen neue Heilsbringer mit Vergangenheit, und es gab neue Schlagzeilen und es gab Gehaltskürzungen und es gab Eintrittspreiserhöhungen, und die neuen Macher verkündeten die möglichst baldige finanzielle Konsolidierung und den Weg in die 3. Liga. (Das war wie im Jahr 2000 – da hieß der Heilsbringer REKER – aber das erzähle ich später mal…)  Unterwegs in die 3. Liga verlor man in der Oberligateabelle Platz um Platz, Trainer und Co-Trainer, einige Präsidiumsmitglieder, vergaß die beschlossene Mitgliederversammlung im Oktober zur Logo-Problematik, freute sich über einen an tiefschlafenden und an ständigem Mutismus leidenden Wirtschaftsrat, wunderte sich über sinkende Zuschauerzahlen und hatte keinen sportlichen Erfolg. Schuld am Misserfolg waren – nachzulesen im privaten Internetforum – die „Söldner“, die für ihr vieles Geld nicht genügend arbeiteten. Man organisierte also den FANPROTEST (Fans besuchten den Eberswalder Zoo – Affen gucken statt Fußball war lustig.) Aber dann beschimpfte man die angeblichen Söldner auf dem Platz, vor der Kabine, wurde schimpfend manchmal sogar hangreiflich (das war nicht mehr lustig!), motzte im privaten Internetforum, warf ihnen Arbeitsverweigerung vor und tat damit einiges für die weitere Motivation der Ballspielhelden. 

Man stelle sich einfach mal vor, ein Arbeitgeber habe bei einem noch Schulden aus dem letzten Jahr – vielleicht zwei, drei Monatsgehälter – darauf müsse man ganz verzichten, beim jetzigen Gehalt auf 30 % Einbuße hinnehmen, Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld fielen weg und im November und im Dezember würde auch gar nichts gezahlt. Was tut ein Arbeitnehmer nicht alles, wenn der Arbeitgeber in Not ist und notfalls keine Arbeit mehr geben will. Nur drücken den Arbeitnehmer plötzlich neue Sorgen: Wie zahlt er die Raten für das Haus und wie Klassenreise des Kindes? Was ist, wenn der Arbeitsplatz wirklich verloren geht?  Wie gut wäre unter solchen Bedingungen die eigene Arbeitsleistung wirklich?

Zur Halbzeit der Saison sah es schon sehr düster aus – es verabschiedeten sich einige Spieler – ehemalige Hoffnungsträger (sie hatten „die Erwartungen nicht erfüllt“)…

Man holte also – sehr vernünftig - Verstärkung. (Nun gab es in der Mannschaft neben den Spielern mit Gehaltskürzung auch neue Spieler mit ungekürzten „neuen“ Gehältern… Oh je…) Aber es blieb wie es war: Mal Spieler-Trainer, mal Trainer, dann wieder Spieler-Trainer und dann endlich ein richtiger Trainer…

Aber wieder „enttäuschen“ Hoffnungsträger, werden Verträge aufgelöst. Robert Kovacic (dessen Vertrag mit dem BFC gelöst wurde) und einige Fans reden von Mobbing und Grüppchenbildung durch den Torwart und ehemaligen Interimstrainer Nico Thomaschewski. Allerlei wird ihm öffentlich und halböffentlich vorgeworfen – was einst als LEISTUNG (Kickerartikel von Matthias Koch lies hier) öffentlich gepriesen wurde, wird nun unter der Hand und auch laut kritisiert: Seine Teilnahme an den Vertragsverhandlungen und seine Einflussnahme auf die Spieler- und Sponsorenverträge. Nun, man muss ihn dazu eingeladen haben. Offenbar wusste man es nicht besser, falls es denn ein Fehler war. Die Ausgangsbedingungen unter denen diese Verträge geschlossen wurden waren ja ganz andere – man rechnete mit dem Geld (siehe oben) des Flotten Heinz und plante den Aufbau einer Mannschaft, die man auch eine weitere Saison im Wesentlichen zusammen lassen wollte, um mit einer möglichst gut eingespielten Mannschaft… Ja, man träumte. Träumen ist lebensnotwendig, auch im Fußball.

Ich weiß nicht, ob Robert K. mit seinen Vorwürfen, er sei von einer“Fraktion“ um den Torwart gemobbt worden, recht hat – schlimm genug, dass ich es für möglich halte. Aber auch wenn das so ist, ist nicht in Ordnung, in welcher Weise damit im privaten Internetforum umgegangen wird. Jetzt wird der vermeintliche oder wirkliche Mobber gemobbt.

Woher kommt das Problem? Ich zitiere Wiki: „Äußerst schlechte Arbeitsorganisation und Produktionsmethoden, wie etwa unklare Zuständigkeiten, Monotonie, Stress, allgemeine Mängel in der Kommunikations- und Informationsstruktur, ungerechte Arbeitsverteilung, Ãœber- und Unterforderung, widersprüchliche Anweisungen, mangelnder Handlungsspielraum oder Kooperationszwänge gelten als Ursachen für Mobbing. Begünstigende Faktoren, wie etwa „Wasser predigen und Wein trinken“ seitens des Managements, Konkurrenz unter den Mitarbeitern oder eine Organisationskultur, die keine hemmenden Mechanismen gegen Mobbing hat, kommen hinzu.Tiefgreifende organisatorische Veränderungen gelten ebenfalls als Auslöser für Mobbing. Das Risiko, gemobbt zu werden, ist in Organisationen, in denen technologischer Wandel oder eine Änderung der Eigentümerstruktur stattfinden, deutlich größer. Gewerkschaften und Forscher berichten, dass einige Unternehmen Mobbing als Strategie verwenden, um ihre Mitarbeiter zur Kündigung zu bewegen. Mittels Mobbing können Arbeitgeber bestimmte Arbeitnehmer zur Kündigung bewegen und somit den Kündigungsschutz oder fällige Abfindungszahlungen umgehen.“

Wenn die Fans zum Fußball gehen, wollen sie eine Mannschaft sehen…

Nein, auch jetzt im Abstiegskampf zählen nicht nur Siege. Es geht auch um die Würde.

 

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