Wussten Sie schon, dass Mülltonnen reden? Nein? Doch, glauben Sie mir. Sie erzählen eine Menge. Man muss nur zuhören! Viele Mülltonnen schreien nach Aufmerksamkeit – mit geöffnetem Maul. Wir haben versucht, ihnen das Maul zu stopfen, aber oft hängt unser Müll ihnen zu Halse heraus und glotzt uns an. Wären die Mülltonnen nicht, würden wir uns selbst anstinken. So stinken nur die Mülltonnen, wenn sie nicht abgeholt werden.
Wenn man hineinblickt, in ihre Bäuche, dann sieht man, wie gelebt wird in ihrer Umgebung. Ob die Nachbarn arm oder reich sind – oder ob reiche Nachbarn dicht neben armen leben. Mülltonnen leben von alten Kontoauszüge und kaputten Socken, leeren Milchtüten und vollem Katzenstreu, Zwiebelschalen und Hühnerknochen. Was für uns nicht mehr taugt, ist für sie gut genug.
Nun ja, meinen Sie, aber reden würden die Mülltonne doch nicht. Doch, sie haben nur eine sehr eigene Sprache. Sie sprechen, wenn wir ihnen tief in die Augen schauen und zuhören wollen, dann erzählen sie lange und kurze Geschichten. Die Sprache der Mülltonnen ist gegenständlich.Â