Kein Grund zum Jubeln!

Die gerade eben im Bundestag beschlossene Erhöhung des Wohngeldes ab Januar 2009 ist kein Grund zum Jubeln.

Obwohl man denken könnte, hier hätten sich die Mächtigen mal entschlossen, den Armen etwas Gutes zu tun. Wer Wohngeld braucht, ist arm! Die Erhöhung des Wohngeldes beendet diese Armut aber keineswegs. Es macht sie für viele Menschen nicht einmal erträglicher. Denn die Erhöhung des Wohngeldes führt für sie nicht dazu, dass sie mehr Geld in der Tasche haben. Das könne so nicht sein, vermuten Sie?

Doch, das ist so und wird so sein. Vorrechnen kann ich es für das neue Wohngeld nicht. Die Zahlen liegen ja noch nicht vor. Mir jedenfalls nicht. Aber eines ist klar: Da es schon jetzt für viele Rentner, Geringverdiener und Alleinstehende mit Kindern ein ständiges Hinundher-Gerechne zwischen der einen und der anderen Leistung gibt. Ist Rente plus Wohngeld mehr – oder die Grundsicherung? Nettolohn plus Wohngeld oder Nettolohn plus ergänzendes ALG 2?

Jedenfalls entscheiden sich viele Menschen auch dann für Niedrigglohn plus Wohngeld und gegen ergänzendes ALG 2 - sogar wenn das Hartz-Geld etwas mehr wäre. Wer hat schon Lust, im Ernstfall einem Mitarbeiter der Behörde einen Blick auf das Innenleben von Schubladen zu gestatten, wenn der vermutet, da wäre verwertbares Altgold gelagert…

Immerhin werden beim Wohngeld zukünftig Heizkosten berücksichtigt. 50 Cent pro Quadratmeter Wohnfläche. Da wird einem schon beim Hören richtig warm, bei soviel vorgeführter Herzenswärme der Regierenden. Wer jetzt und dann noch friert, kann sich ja warm anziehen. Wirklich ändern wird sich nur die Statistik: Mehr Empfänger von Wohngeld und weniger Empfänger von ALG 2 (Hartz 4). Und dann wird dieser Erfolg gefeiert. Übrigens: Das Wohngeld reicht der Wohngeldempfänger natürlich weiter, das steckt er sich nicht in die Tasche. Das bekommt der Vermieter. Und der hat sogar etwas davon.

 

 

 

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