Endlich habe ich mich doch entschlossen: Seit heute gehöre ich zur großen Skype-Gemeinde. Und kaum war ich da, schon wollte Sabrina von mir wissen, was denn das ist: HEHL. Natürlich hatte ich die vier Buchstaben in Windeseile in das Googlesuchfenster getippt und stieß auf „wer weiß was“ und die große und wichtige Frage, ob es das oder der Hehl heißen müsse? Man einigte sich im Onlineportal darauf, dass beides erlaubt sei, man könne also ebenso sagen „kein Hehl aus etwas machen“ wie „keinen Hehl aus etwas machen“. Nähere Erläuterungen zum Wort waren aber nicht zu finden. (Ich will allerdings nicht verhehlen, wo ich fand, was ich fand, hier ist also der LINK: http://www.wer-weiss-was.de/theme143/article2746173.html)
Skype ist witzig. Mir gefällt es, Menschen, die ich gern hab, nahe zu sein, obwohl sie weit weg sind. Beschäftigt mit den alltäglichen Arbeiten am Rechner, kann man zwischendurch ein Lächeln, einen Satz – ein Gefühlsbildchen zum anderen schicken. Gespräche rund um die Welt führen zu können, zu zweit, zu dritt oder viert, das ist schon toll. Da mache ich gar keinen Hehl draus.
Nun weiß man ja aus dem Alltagsgebrauch um die Bedeutung der Wendung. Kein Hehl aus etwas machen, heißt, etwas nicht zu verheimlichen. Die Verwandtschaft zum Hehler, der gestohlenes Gut veräußert oder verbirgt, liegt ganz nahe. Der Hehler (von dem man weiß, dass er nicht bessser ist als der Stehler) ist auch Bestandteil der Oeconomischen Encyclopädie (1773 – 1858) von J. G. Krünitz.
Hehler , im Nieders. Holker, im Dän. Häler, im Schwed. Haelare, im Wallis. Celewr, L. Celator, eine Person, welche eine strafbare Sache, besonders eine gestohlene <22, 710> Sache, geflissentlich verhehlet. Der Hehler ist so gut, wie der Stehler.
Verhehlen, ein regelmäßiges transitives Zeitwort, welches gleichbedeutend ist mit verbergen, verheimlichen, verschweigen. Im Mittelalter nannte man das Fest der Empfängniß Mariä: unser Frauentag der Verhohlenen. Diese unregelmäßige Form verhohlen als Perfectum und Participium ist jetzt nicht mehr gebräuchlich und kommt nur in dem Negativum unverhohlen vor; aber noch Luther hat in der Bibelübersetzung in der Stelle aus Hiob Cap. 28, Vers 21, gesagt: Die Wahrheit ist verhohlen vor den Augen der Lebendigen, und Reinmar der Alte, ein Dichter des Mittelalters, singt von seiner Geliebten:       Â
Â
Die nahe in minem herzen lit verholene nu vil manigen tac.
Wenn man das Wort verhehlen braucht, so geschieht es immer mit der Nebenbedeutung, daß verhehlen etwas Gesetzwidriges oder Pflichtwidriges sei, daß man z. B. Sachen verberge, die Jemandem entwendet sind, oder eine That verschweigt, welche eine unerlaubt war. Im Altdeutschen schon bei Kero heißt das Wort farhelan, bei Otfried fürhelan, bei Willran verhelan; alle diese Schriftsteller gebrauchen es in der ersteren weiteren Bedeutung des Verbergens, eben so wie das einfache Stammwort helan, weshalb es auch im mittelalterlichen Latein foris celare, d. h. vor der Oeffentlichkeit verbergen, übersetzt wurde. Das einfache sowohl, als das zusammengesetzte Hehlen und Verhehlen werden im Altdeutschen unregelmäßig conjugirt; das Imperfectum heißt ich hahl, auch wohl ich hohl, und daher auch das Participium verhohlt oder verhohlen.
Erstaunlich, was man so alles im Internet finden kann, auch vieles Alte ist inzwischen online verfügbar!
Skype. Während unseres Chats benutzte Sabrina Emotions (solche kleinen Smilies oder Figürchen), die meine Liste nicht enthielt. Zum Beispiel ein Eichhörnchen. Sie erklärte mir, dass ich ein bestimmtes Wort in Klammern setzen müsse, dann erschiene das Eichhörnchen. So war es auch. Ich erinnerte mich an eine andere Chatplattform und tippte „beer“ in die Klammer…
Sabrina staunte vielleicht, dass ich so schnell an die geheimen Zeichen gelangte. Ich schickte ihr dann noch einen Link zu einer Liste und gab an: „Recherche, da bin ich beinahe unschlagbar…“
„Na prima“, antwortete Sabrina: „Und was ist nun Hehl? Recherchier mal…“Â
Man soll eben nicht angeben. :-).
Was HEHL ist, erfährt der Leser hier! Aber erst morgen…
Kommentare und Erklärungen erlaubt :-)!
Jetzt musst du aber auch mit der Sprache rausrücken, woher das Wort Hehl nun nommt. Die Bedeutung kannte ich ja auch schon und jetzt sagen mir unendlich viele Leute, Hehl ist verbergen. Naja, aber ich denke auf Mama ist Verlass und sie lässt mich nicht allzu lange warten.
Liebe Grüße,
Sabrina
P.S. (beer) ist kein gemeimes. 😉
Hehlen nennt man es, wenn jemand unrecht erworbenes Gut verkauft…
Heißt aber hier: Verteile die Wahrheit, obwohl die nicht gepachtet!