Schafgarbe – 0,09 € – heute bei LIDL gekauft

Heute gab es Schafgarbe – bei Lidl. Ja, das ist der Discounter, bei dem die Mitarbeiter selbst auf der Toilette überwacht werden. Die Firma hat, berichteten heute verschiedene Medien, ihre Angestellten ausspionieren lassen. Lidl entschuldigt sich, überschreibt der Stern seine neueste Meldung. Und der Stern-Leser erfährt: LIDL will zukünftig keine Detektive mehr auf seine Mitarbeiter ansetzen. Nun ja, wenn es stimmt, dass die Beobachtung seit Jahren schon läuft, wird man sich ja einen Ãœberblick verschafft haben. (LINK zu einigen Ausschnitten aus den LIDL-Protokollen)

Schlecker „belauscht“ bestimmt keine Gespräche seiner Mitarbeiter. Mit wem sollten da die Verkäuferinnen auch reden, sie arbeiten ja meist allein. Deshalb muss auch nicht überwacht werden, wie oft sie zur Toilette gehen. Sie vermeiden das ja möglichst, weil sie in dieser Zeit schließen müssen und wenn mal eine Kontrolle kommt und der Laden ist zu, könnte das unangenehme Folgen haben – Arbeitsplätze sind rar…

Ich hätte allerdings einen grandiosen Vorschlag, der für alle Seiten etwas Positives böte: Direktübertragungen aus den Verkaufsräumen und den Mitarbeiterräumen aller Discounter – mit Genehmigung des Personals. Für die Käufer könnte man ja am Eingang Hinweisschilder aufstellen, damit, wer sich nicht filmen lassen will, die Wahl hat, anderenorts zu kaufen.

Ich denke, dass die Pausengespräche der Mitarbeiter bei PLUS, NORMA oder PENNY durchaus auch einen größeren Kundenkreis interessieren könnten. Außerdem würden wir einen genaueren Einblick bekommen, bei wem wir da eigentlich kaufen. Im Moment steht nur LIDL am Pranger. Die haben sich erwischen lassen. Das wird auch im Kapitalismus bestraft. Jetzt wird LIDL mal ein bissel auf die Finger gekloppft und alle sagen und schreiben, wie böse der Konzern ist.

Aber ich zum Beispiel, wenn ich morgen die Wahl habe: Schafgarbepflänzchen für 0,09 € bei LIDL und 3,99 € bei X, dann kaufe ich vermutlich wieder bei LIDL. Und so wird LIDL weiter Gewinne erwirtschaften, wie die meisten anderen Konkurrenten auch. Und genau diese Gewinne sind doch der noch viel größere Skandal.

 

 

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