Das wirkliche Blau

Das wirkliche BLau

In Wirklichkeit ist „Das wirkliche Blau“ eine Geschichte von Anna Seghers. Wenn ich mich auch nur noch dunkel an die Handlung der Geschichte erinnern konnte, seit ich sie das erste Mal las: Der Titel und das, was hinter ihm steckt, das habe ich nie vergessen. Es gibt eben nur ein wirkliches Blau.

In der Geschichte vom wirklichen Blau erzählt Anna Seghers von dem mexikanischen Töpfer Benito. Jede Woche bepackt Benito sein achtsames Mulo und zieht auf den Markt, mit dem Geschirr, das er mit seinen Händen geformt, gebrannt, bemalt und lasiert hat. Sein Geschirr wird geliebt, wegen seines blauen Musters. Dieses wunderbare leuchtende Blau! Doch es ist Krieg und das Blau kommt aus Deutschland und darf nicht mehr verkauft werden. Benitos Drogist bietet ihm andere Blautöne an; aber seine Kundschaft will nur sein Blau und „nicht irgendeins, das man nur Blau nennt, weil kein anderer Name bereit ist, man nennt es Blau, aber das Herz geht einem dabei nicht auf.“

Kleine Leseprobe… 

Leseprobe

Benitos Tante Eusebia, ein altes Kräuterweib und die Autoritätsperson der Familie, erzählt ihm, sein Vetter Rubén habe, weitab von seinem Dorf, auf der Halde einer Silbermine ein Gestein entdeckt, das – geröstet und gemahlen – genau den Farbton ergebe, den er brauche. Benito macht sich also auf den Weg und zieht per Bahn, Bus und zu Fuß durch halb Mexiko, um die Silbermine und Vetter Rubén zu finden; es ist eine mühselige, lange Reise. Und Benito trifft auf seiner Reise immer wieder Menschen, die ihm weiterhelfen… Er hat kein Geld mehr und muss hart arbeiten – aber niemals verliert er die Hoffnung auf „Das wirkliche Blau“.

Auch wenn ich nur noch dunkel an die Handlung der Geschichte erinnern konnte, das war mir geblieben über die Jahre: Dass man die Hoffnung nicht verlieren darf auf „Das wirkliche Blau“ – ganz egal welche Farbe es hat… 

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