Also prekär waren ja manche Wortschöpfungen schon immer. Seit Jahren hängt an einem meiner Zettelkästen “Prekärer Wohlstandâ€.Â
Wie auch das “Reallifeâ€Â hat die Entwicklung soziologischer Begriffe notgedrungen rasant an Tempo gewonnen. Aus der damals (vor Hartz 1-x) im prekären Wohlstand lebenden Gruppe ist inzwischen eine stabile Masse geworden: Das Prekariat. Von Wohlstand ist in Zusammenhang mit ihm nun nicht mehr die Rede. (Da sieht man wieder einmal, dass es nur begrenzt nützlich ist, Zettel an Zettelkästen zu kleben!)Â
Prekär bleibt: Ein deutsches Proletariat, das sich mit Proletariern anderer Länder vereinigen könnte, gibt es nicht mehr. Jedenfalls will niemand Proletarier sein. Prekarier aber eben auch nicht. Kindheitserinnerung: Turek – EIN PROLET ERZÄHLT – gibt es hier.Â
Aber ob diese Lebenserinnerungen noch einer kauft? Dabei wäre manches geschichtliche Hintergrundwissen gewiss brauchbar. (Noch so jung, und doch schon so verhungert) Immerhin wird auf Labournet schon mal an FAIR STATT PREKÄR â€herum†überlegt . Das ist doch ein Anfang. Â
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