Gestern: Abendspaziergang mit K.

Ich war unterwegs zu den Pferden. Das weiße Pferd – ich finde, das klingt schöner, als „der Schimmel“ – kommt immer sofort. Der kräftige Braune läuft gewöhnlich hinterher. Auf dem Weg kam mir eine Frau auf einem Fahrrad entgegen, wir begrüßten uns, wie es hier üblich ist. Etwa eine halbe Stunde später überholte sie mich, hielt an und fragte: Haben Sie es noch weit?

Ich gehe nur spazieren…

Ich könnte Sie ein Stück mitnehmen, sagte sie. 

Wir lächelten angesicht des Fahrrads beide. Die Frau, die ich hier K. nenne, war mindestens so neugierig wie ich.

Wohnen Sie hier? Oder nur zu Besuch?  In W., in Z. oder in S.?

Wenn Sie Zeit haben, dann zeige ich Ihnen etwas ganz Einmaliges – die Sonnenbank, den schönsten Ort, um den Sonnenuntergang zu genießen.

Den schönsten Ort der Welt, das sagte sie nicht´, meinte es aber.

Wir redeten über die Sibylle (Modezeitschrift), das Fotogeschäft am Alex, in dem alte Kameras kaufen konnte, Aurora Lacasa, alte und neue´Zeiten, Filme, Kinder und Enkel, das Fotografieren – K ist Fotografin – über die Welt, nur über Gott haben wir nicht gesprochen. 

Jetzt weiß ich, dass man aus den Beeren der Eberesche eine schmackhafte Marmelade machen kann und kann immer wieder die Sonnenbank besuchen, den schönsten Ort der Welt, um den Sonnenuntergang zu genießen. Jedenfalls hier.

(Internetwüste – deshalb mit Verspätung online)

 

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