Männer ohne Handtaschen

Immer wieder sind wir Frauen wegen unseres Faibels für Schuhe und Handtaschen Angriffspunkt von Männern aller Couleur.

Die Männer lästern zwar gern darüber, dass wir ständig neue Schuhe kaufen, verlangen aber, dass wir mit ihnen spazieren gehen, sie ins Theater oder in die Oper begleiten, sie nach dem anschließenden Barbesuch mit dem Auto nach Hause karren und am nächsten Tag mit ihnen gemeinsam den Keller aufräumen. Während all dieser Zeit tragen sie unter Umständen die gleichen Schuhe. Wir nicht! Im Allgemeinen möchten Männer, dass die Frauen, mit denen sie sich zeigen, gut aussehen. Deshalb zeigen sie trotz aller Lästerei in der Regel also einiges Verständnis für die Notwendigkeit unserer häufigen Schuhkäufe.

Bei Handtaschen ist das anders. Männer sehen überhaupt nicht ein, dass eine Vielzahl von Handtaschen zur unverzichtbaren Grundausstattung jeder Frau gehört. Etwas was sie selbst nicht brauchen, braucht auch kein anderer Mensch. So denken Männer. Und Männer tragen keine Handtaschen. Jene Ausnahmen, die immer noch diese gruseligen Handgelenktaschen bei sich haben, rufen bei den Mitmenschen meist ein Lächeln hervor. „Männlich“ sind Handtaschen nicht. „Was schleppst du nur alles mit“, ist ein üblicher Vorwurf eines Mannes an seine Frau, wenn er auch nur kurzzeitig gebeten wird, doch einen Moment mal die Tasche zu halten. Heutzutage tragen Männer natürlich auch allerlei Taschen – zum Beispiel Umhängetaschen, Aktentaschen, Pilotenkoffer, Rucksäcke, Notebooktaschen oder die komischen Urlaubsgürteltaschen. Allerdings gibt es keine Tasche, die ein Mann zu allen Gelegenheiten unbelächelt bei sich haben könnte. Die meisten Männer sind deshalb eben meistens Männer ohne Tasche. Sie tragen, was sie herumtragenswert – oder wichtig – finden, „am Mann“. (Wenn sie nicht gerade mit einer Frau unterwegs sind – „kannst du das mal bitte mit einstecken…“)

Und es ist schon eine ganze Menge, was so der gewöhnliche Mann mit sich herumschleppt. Da wäre zuerst einmal das Portemonaie, dick mit Kleingeld gefüllt, das der Mann ja nie loswird, weil er lieber mit Scheinen bezahlt, als herumzukramen. Dann die Brieftasche mit den Kreditkarten, dem Klubausweis, dem Personalausweis, der Fahrerlaubnis, dem Mitgliedsausweis vom Fitnessstudio, vom Sonnenstudio, dem Firmenausweis, der Parkkarte und der Monatskarte. Dann das Handy. Das Schlüsselbund. Die Autoschlüssel. Ein Paket Tempotaschentücher. Ein Taschenmesser. Lesebrille im Etui. Brillenputztuch. USB-Stick. Vielleicht noch eine Digitalkamera. Eine Zeitung. Ein Buch. Zigaretten, Feuerzeug.

Wo hat so ein Kerl das alles? In den Taschen! Männer ohne Handtaschen haben nämlich überall Taschen. Sie haben Hemdtaschen, Hosentaschen (ganz viele!), Jackettaschen, Manteltaschen und so weiter und so weiter… Beobachten Sie mal, worauf ein Mann achtet, der sich etwas zum Anziehen kauft! Richtig, alles andere ist zweirangig – die Taschen sind wichtig. Mir tun die Männer leid. Legen Sie auch nur eines ihrer Kleidungsstücke ab, zum Beispiel den Mantel, schon wird es kompliziert, wohin mit allem, was der Mann gern greifbar nahe hätte und was gerade in den Manteltaschen ist. Männer ohne Handtaschen haben es schwer, es sei denn, sie haben eine Frau bei sich.

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Eine Antwort zu Männer ohne Handtaschen

  1. Miriam sagt:

    Es gibt Handtaschen für Männer, wir müssen uns nur noch ein wenig gedulden, dann können auch wir Frauen in Europa uns über Handtaschen des anderen Geschlechts lustig machen. In Japan sind sie schon modern.

    http://www.de-bug.de/texte/4821.html

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