Mir ist heute ein Holzspecht zugeflogen. So formuliere ich das mal, weil M. – die edle Spenderin – nicht genannt werden will. Hat sie jedenfalls gesagt, als ich meinte, ich wolle heute im Blog über das mitgebrachte Tierchen schreiben. Okay, ist mir der Specht eben zugeflogen. Jedenfalls saßen wir beim Tee und unterhielten uns über das possierliche Tierchen. Ich sagte, es sei lustig, wie er so hämmere. Die beiden anderen Teetrinker – ich verpetze sie nicht – meinten, ein Specht hämmere nicht, er klopfe. Ich habe noch kurzzeitig versucht, sie von meiner Beschreibung der Tätigkeit des Vogels zu überzeugen, aber sie fühlten sich im Recht. Und wie das eben manchmal ist, obwohl sie sich im Recht fühlten, sie irrten sich: Ein Specht hämmert! Er bekommt dabei nicht einmal Kopfschmerzen, obwohl er bis zu 20 mal in der Sekunde auch auf härtestes Holz einhämmert. Sein Gehirn füllt den Vogelschädel fast völlig aus, so dass es nicht hin und her schwappt. Außerdem besitzt das Kerlchen auch noch so etwas ähnliches wie Stoßdämpfer. Wer das nachlesen will, kann das hier tun: KLICK.
Mein Specht hämmert allerdings nicht auf einen Baumstamm ein, sondern auf einen Bleistift. Er ist ein Bleistiftspecht. Sein Name ist Woody, und er ist gesetzlich geschützt! Ich weiß allerdings nicht genau, was das bedeutet. Vielleicht begehe ich eine Straftat, wenn ich mich nicht ausreichend um ihn kümmere?  Wenn ich mit dem Bleistift schreiben will und er mich stört, darf ich Woody allerdings nach oben schieben und zwischen den Gummiringen von oben und unten fixieren. Aber ich werde das nicht tun. Bei mir soll Woody nicht fixiert werden, ich werde seinen Bleistift nicht durch Benutzung verkürzen, auch ein Bleistiftspecht hat ein Recht auf Erhaltung seiner Umwelt :-), besonders, wenn er gesetzlich geschützt ist.