Heimat, meine Trauer…

Das Bechergedicht „Heimat, meine Trauer“ begleitete meine Kindheit.

Heimat, meine Trauer,
Land im Dämmerschein,
Himmel, du mein blauer,
Du mein Fröhlichsein.

Einmal wird es heißen:
Als ich war verbannt;
Hab ich, dich zu preisen,
Dir ein Lied gesandt.

War, um dich zu einen,
Dir ein Lied geweiht,
Und mit Dir zu weinen
In der Dunkelheit …

Himmel schien, ein blauer,
Friede kehrte ein –
Deutschland, meine Trauer,
Du, mein Fröhlichsein.
 

Becher schrieb das Lied, Eisler vertonte es. Theodor Kramer las ich erst, als ich schon erwachsen war.

Andre, die das Land so sehr nicht liebten

Andre, die das Land so sehr nicht liebten,
warn von Anfang an gewillt zu gehn;
ihnen – manche sind schon fort – ist besser,
ich doch müßte mit dem eignen Messer
meine Wurzeln aus der Erde drehn.

Keine Nacht hab ich seither geschlafen,
und es ist mir mehr als weh zumut;
viele Wochen sind seither verstrichen,
alle Kraft ist längst aus mir gewichen,
und ich fühl, daß ich daran verblut.

Und doch müßt ich mich von hinnen heben,
sei’s auch nur zu bleiben, was ich war.
Nimmer kann ich, wo ich bin, gedeihen;
draußen braucht ich wahrlich nicht zu schreien,
denn mein leises Wort war immer wahr.

Seiner wär ich wie in alten Tagen
sicher; schluchzend wider mich gewandt,
hätt ich Tag und Nacht mich nur zu heißen,
mich samt meinen Wurzeln auszureißen
und zu setzen in ein andres Land.

Text: T. Kramer

Die, die sich die meisten Sorgen um das eigene Land machten, mussten es oft für lange oder immer verlassen. Und die, die am lautesten „Vaterland“ schrieen, haben es immer an den Abgrund geführt.

Da las ich doch heute einen Beitrag, in dem berichtet wird, dass die Integrationsbeauftragte des Bezirkes Treptow Köpenick, Frau Christiane Hartmann-Kraats vor wenigen Tagen eine Saalveranstaltung der NPD besuchte. (lies selbst – KLICK) So war das mit der Integration aber nicht gemeint, Frau Hartmann-Kratz. Da kriege ich Angst um unser Land: Heimat, meine Trauer….

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