Das Philosophenproblem – Teil 2 – nebenläufige Prozesse

Zur Erinnerung: Unsere fünf Philosophen sitzen an einem runden Tisch. Vor jedem Philosophen steht ein Teller mit Reis. Zwischen zwei Tellern liegt jeweils ein Stäbchen. Bevor ein Philosoph mit dem Denken aufhört und essen kann, muss er beide Stäbchen neben seinem Teller bekommen.

Das wird als ein Problem gesehen.

Jeder Philosoph „ist“ ein individueller PROZESS

Die Stäbchen sind gemeinsame BETRIEBSMITTEL

Der Zugriff auf die Betriebsmittel ist ein KRITSCHER ABSCHNITT

Und da sieht man ein Problem:

Wenn alle Philosophen jeweils zur gleichen Zeit hungrig werden und sich gleichzeitig jeweils ein Stäbchen nehmen, in der Hoffnung, anschließend das zweite zu bekommen, kommt es zu einer VERKLEMMUNG.

(Natürlich gibt es für eine solche Verklemmung Bedingungen – [Coffman et. al 1971] – aber das führt dann heir doch zu weit. Wir sind ja hier nicht im Informatikunterricht *g* – oder doch beinahe: Das Szenario der fünf (gelegentlich auch nur drei) speisenden Philosophen wird oft gebraucht, um das Problem der Interprozesskommunikation und Ressourcenverwaltung bei der Entwicklung von Betriebssystemen zu erklären. Das Beispiel soll darstellen, was passieren kann, wenn parallele Prozesse auf die gleichen Ressourcen angewiesen sind und gleichzeitig darauf zugreifen. Dann kann es passieren, dass alle blockiert sind und auf ein Ereignis warten, das durch ihre Blockiertheit nie eintreffen wird. So ein Zustand wird als Deadlock bezeichnet.)

Es handelt sich dabei um ein typisches Problem nebenläufiger Prozesse. Diskutiert werden solche Probleme und die möglichen Verklemmungen deshalb, weil sie im wirklichen Leben so oft vorkommen. Zwar sitzen im wirklichen Leben niemals Marx, Kant, Hegel, Aristoteles und Schopenhauer um einen Tisch. Das ist eine ziemliche künstliche Annahme, dient aber tatsächlich zur Veranschaulichung eines Problems. LINK GUCKEN Denn das Problem gibt es ja wirklich. Stehen zwei höfliche Leute vor einer Tür und sagen im herzlichen Wechsel: Bitte, nach Ihnen. Die böse Variante ist die, in der es um eine Geschichte mit einer Frikadelle, 6 Leuten und 6 Gabeln und einem Lichtschalter geht… (Im Computer gibt es das auch: „dann hängt er“)

Ich behaupte, das 5 Philosophen-Problem ist eine Erfindung von Männern. Frauen können denken und essen gleichzeitig, an ihren Tischen vehungert niemand, selbst wenn kein einziges Stäbchen da ist… 

Wie sollten sich Frauen also solch ein Problem ausdenken. Und nun will ich auch noch erklären, warum ich immer hoffe, dass niemals alle 5 Philosophen gleichzeitig Hunger haben – sie würden verhungern – garantiert – oder sich gegenseitig erschlagen…

 

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