Bitte pflanzen Sie weiter! Timur(a) und ihr Trupp in Aktion…

Es schien, als hätte sich halb Berlin beim Holländer verabredet. Ich war froh, dass ich einen Parkplatz fand, C. hatte mit seinem Auto auch einen ergattert und seine Beifahrerin K. dirigierte uns sachkundig zu den Schubkarren. Wir brauchten drei! Während K. und ich die Pflanzen aussuchten und jeweils in die Schubkarren packten, musste C. zählen und rechnen. Als K. und C. an der Kasse standen, kam ich auf die Idee, die Gelegenheit zu nutzen, den Grünen Holländer um eine Beteiligung an unserer Aktion zu bitten.

Er – in der Person des Filialleiters -guckte etwas ungläubig: Den Bürgerpark bepflanzen wollen Sie? Wo denn? Wann denn?

Ich erklärte es ihm.

Ich gucke mir das heute am Abend an, sagte er. Kommen Sie am Montag noch einmal vorbei, dann…

Ich bin gespannt, ob er sein Versprechen hält, jedenfalls werden wir am Montag bei ihm unser Glück versuchen.

K. bezahlte die ganze Rechnung. Sie hat dafür auf ihren Osterurlaub verzichtet. Das soll ich aber natürlich nicht schreiben.

Wir standen also am späten Vormittag zur Beseitigung der Fehlfarben (Jetzt erst recht! berichtete) vor den leeren Beeten  im Pankower Bürgerpark. Neben uns warteten geduldig bunte Frühlingsblumen, denen wir nun zu einer neuen Heimat verhelfen wollten. Nachdem uns unser Quotenwessi/Quotenmann mit guten Ratschlägen und mich mit Cola light versorgt hatte, schickten wir ihn nach Hause.  Verstärkung erhielten wir etwas später von M., die standesgemäß mit einem Fahrrad aus dem Wedding angereist war. Schließlich wird der Bürgepark inzwischen ja auch von Weddinger Bürgern genutzt, insofern war es sicher für die Ex-Pankowerin und Neu-Weddingerin eine Ehrensache, sich dem „Trupp“ anzuschließen. Während des Einpflanzens führten wir hochintellektuelle Gespräche über Matsche-Patsche und Eierpampe, wobei es sich angeblich um dasselbe Gemisch handeln soll. Der WC-Pächter des Rosenstein spendete uns das Wasser zum Angießen und füllte es eigenhändig in unsere mitgebrachten Gießkannen, was gar nicht so einfach war, denn das WC verfügt nur über ein kleines Handwaschbecken. Die Vorrübergehenden freuten sich über die Blumen, und wir kamen mit vielen Leuten ins Gespräch. Die Verwunderung, dass jemand das einfach so macht, war ziemlich groß, die Zustimmung zu unserer Aktion auch. Ein Papa und sein Sohn pflanzten ein Tausendschönchen, eine Mama und ihre Tochter Stiefmütterchen. Zwei nette Spenden für etwa ein Dutzend weitere Stiefmütterchen gab es auch. Alte und Junge blieben an den kleinen Beeten stehen und freuten sich am gelben Ginster und den blauen Vergißmeinnicht…

Ein kleiner, etwa Zweijähriger näherte sich den Stiefmütterchen und streichelte sie sacht, er lächelte.

Es ist noch viel Platz auf den Beeten.

Bitte pflanzen Sie weiter! Wir hoffen, dass viele Pankower sich anschließen und ein Blümchen mitbringen und einpflanzen, wenn sie den Bürgerpark besuchen…

Einige Bilder mehr gibt es morgen, aber für heute muss ich mich meinem Rücken beugen, der Gradlinigkeit verlangt und mir das Sitzen am Rechner verbietet. 🙂

Blumen im Bürgerpark

Blumen im Bürgerpark

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3 Antworten zu Bitte pflanzen Sie weiter! Timur(a) und ihr Trupp in Aktion…

  1. Miriam sagt:

    Ich war heute im Bürgerpark gucken. Zusätzlich zu den am Samstag bepflanzten runden Rabatten gibt es jetzt zwei weitere runde MIT Blumen. Dafür fehlen jetzt die Pflanzen aus dem ovalen Beet. *Stirn runzel*

  2. Manfred sagt:

    Gratulation zu dieser tollen Idee und Aktion. So bekommt der Name des Parks eine neue Definition.
    Gruss aus „Westpolen“
    Manfred

  3. Pingback: K4-Kulturgarten – Solitüdegrab und andere Indiskretionen | Jetzt erst recht!

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