Die Sache mit der „Rasse“ – und ich als Afrikaner

„Wer öffentlich die Menschenwürde einer anderen Person durch herabwürdigende, diskriminierende oder verunglimpfende Äusserungen in Bezug auf Rasse, Hautfarbe, Sprache, Religion oder Herkunft verletzt oder sich auf andere Weise rassistisch und/oder menschenverachtend verhält, wird für mindestens fünf Spiele auf allen Ebenen gesperrt.“

So ähnlich lauten die Formulierungen auch bei den anderen. Und das Wort „Rasse“ kommt auch in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ (die ist immer wieder lesenswert!!!) vor.

Was sind aber „Rassen“?

Bei Wiki wird diskutiert. Fest steht: „Genetisch gesehen gleichen sich hingegen alle Menschen zu 99,9 Prozent, und dies unabhängig von der ethnischen Einordnung…“

Ich meine, Prof Dr. Ulrich Kattmann  „Im Grunde genommen sind wir alle Afrikaner“ - erklärt in seinem Vortrag überzeugend, warum es eigentlich den Begriff „Rasse“ für Gruppen von Menschen in unserem Sprachgebrauch gar nicht mehr ohne die Anführungszeichen geben sollte: Es gibt keine Menschenrassen! Der Mensch wandert gern herum! Manchmal muss er das auch tun. Alle heutigen, nicht in Afrika lebenden Menschen sind Nachfahren – und alle ihre Vorfahren kamen aus Afrika. Dort gab es nun einmal die günstigsten klimatischen Bedingungen für die Entwicklung des Homo Sapiens.

Menschenrassen gibt es nicht. Rassisten gibt es aber sehr wohl und die konstruieren sich ihre „Rassen“ selbst.

Und um zu beurteilen, ob ein Spruch wirklich „diskriminierend“ oder „rassistisch“ ist – fragt man sich am Besten zuerst einmal: Wie würde ich mich bei dem Spruch in der Haut des anderen fühlen. Denn im Grunde genommen sind wir doch alle Afrikaner.