Jahresendralley und Ladenhüter

Eine gute Freundin fragte an, ob ich auch mitmache bei der Jahresendralley. Sie schrieb, dass sie viele Menschen sähe, die sich daran zu beteiligen scheinen und dass das wohl ein wichtiges Rennen sei. „Die rennen alle rum wie irre.“ Es findet, schrieb die Freundin, vorwiegend in Kaufhäusern und Supermärkten statt. Und geht noch bis zum nächsten Sonntag.

Ehrlich gesagt – ich mache mit – aber vorwiegend online. Beim Offline-Shoppen hätte ich halb Berlin mit meiner Dauererkältung anstecken können. Es ist auch so bequem das Online-Shoppen. Preise vergleichen und dann zuschlagen.

Eine andere Freundin erinnerte mich heute daran, dass wir die Ladengeschäfte beim Ãœberleben unterstützen müssten. Da hat sie natürlich irgendwie recht – aber auch wieder nicht. Wenn ich 8 km mit dem Auto fahren muss, ist das ja auch nicht wünschenswert. Laufen fällt aus – es dauert zu lange und viel tragen kann ich auch nicht. Außerdem kostet mich das Offline-Einkaufen wertvolle Zeit.

Auch daran, dass Online-Shoppen durchaus problematisch sein kann, erinnerte mich die Freundin, die die Ladengeschäfte schützen will und meinte die Kaisertanne.

Es ist mir ein Bedürfnis – mich bei den Freundinnen zu bedanken, für die Erinnerung daran, die Langsamkeit zu loben, die Ruhe und die Gelassenheit. Die Erinnerung, das zu hüten, was unsere Städte auch lebendig macht. Die Läden, auch dort und auf dem Weg dorthin begegnen wir uns schließlich. Und es arbeiten Menschen in den Geschäften, die um ihre Arbeitsplätze fürchten, weil der Onlinehandel wächst und der Umsatz in den Offline-Geschäften sinkt. Also sollten wir auch ein wenig Ladenhüter sein.

 

 
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