Heute kam eine Mail von Kerstin. Wir hatten lange nichts von ihr gehört. Sie ist auf besondere Weise schweigsam. Nun erzählte sie von der Trauer um einen ihr sehr wichtigen Menschen. Keine Zeit hatte es gegeben zur Verabschiedung, schrieb sie. Von der Diagnose bis zum Tod waren der Kranken nicht die ärztlich angekündigen vier Wochen geblieben, sondern nur vier Tage.
„Ich habe Angst, dass ich auf der Beerdigung zusammen brechen werde und dann keiner da ist, der mir zumindest mal einen tröstenden Arm um die Schulter legt. Ich weiß, dass der Tod zum Leben dazu gehört, aber es ändert nichts am Schmerz.“
Das sind zwei Sätze aus Kerstins langer Mail. Als ich diese Mail las, war mir Kerstin plötzlich mit ihrer Trauer sehr nah. Und mit diesem Text möchte ich gern tröstend den Arm um sie legen.