Obstessig, Mythos BFC und die Drahtzieher des internationalen Hooligan-Kartells

Der Tagesspiegel veröffentlichte am 19.11.1999 eine Geschichte unter dem Titel „Das Hooligan-Kartell“ In der Unterzeile hieß es: „Die Fans des Ostberliner Klubs BFC Dynamo gelten als die brutalsten der Republik. Der harte Kern der Schläger verdient mit Drogenhandel Millionen – bis die Polizei zuschlägt“

Dem BFC-Fan bleibt in jenen Novembertagen nichts erspart, nicht nur, dass die einst hochgelobte Mannschaft versagt, auch noch das: nach den Negativschlagzeilen im Mai und den üblichen Seitenhieben in diesem oder jenem Artikelchen nun wieder ein „großer“ Artikel – einer, der sich mit den Anhängern des BFC Dynamo beschäftigt, jedenfalls mit einem Teil von ihnen, von denen der Leser annehmen muss, dass sie die Masse ausmachen. Nun gehört der gewöhnliche Tagesspiegelleser selbst nicht zu den Fans des BFC – denn erstens ist er Westler und zweitens wenig an Fußball interessiert und wenn er sich doch für den Ballspielsport interessiert, dann nur soweit man ihn im Fernsehen verfolgen kann und oder eben in seiner Tageszeitung. Das ist gemein geurteilt – aber gerecht.  

Wie hart die Jungs vom BFC in den letzten DDR-Jahren geworden sind, erfährt der Leser:

Es gab Donnerstage, da legten die Hooligans über Nacht ihre Hände in Obstessig ein.
Am nächsten Morgen war die Haut weich wie ein feuchter Lappen. Die Hools zogen sie ab bis auf das rohe Fleisch, um am Freitag nicht malochen zu müssen. Statt dessen fuhren sie mit ihrem BFC zum Auswärtsspiel, die dritte Halbzeit inklusive“

Da gruselt man sich schon ein wenig. Und wer weiterdenkt fragt sich, wie diese Selbstverletzer dann die „Dritte Halbzeit“ absolvieren konnten. Schlagen mit puren Fäusten kann ja schon schmerzhaft sein, aber wenn man schon keine Haut mehr auf der Faust hat…?

*Teil 1*

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