Das Terminwesen ist krank – Erste Hilfe

Ich hätte gern einen Termin. Nein, nicht in vier Wochen. Ich bin ja akut krank. Tja, das konnte ich doch nicht wissen, dass ich krank werde, einen Unfall habe – da konnte ich mir keinen Termin geben lassen vorher. Wie, ich hätte vorher daran denken sollen? Bevor ich mich auf das Fahrrad gesetzt habe, hätte ich mir bei Ihnen vorsichtshalber einen Termin geben lassen sollen? Und was nun? Ins Krankenhaus, Notaufnahme? Wieso, die machen doch nur eine Erstversorgung, da war ich doch schon, und ich habe jetzt eine Ãœberweisung. Hören Sie, ich habe Schmerzen! Natürlich haben die mir Schmerztabletten mitgegeben, aber… Was heißt, Sie vergeben Termine, um lange Wartezeiten zu vermeiden. 14 Tage sind eine ziemlich lange Wartezeit, wenn man vielleicht zwei gebrochene Halswirbel hat.

Soweit so schlecht! Aber wahr!

Nun, es gibt so tolle Software im Internet – auch für Ärzte, damit das mit der Terminvergabe besser geht. Hier findet man solch tolles Computerprogramm – und wenn man sich die Referenzärzte ansieht, kann man auch gleich probieren, wie es funktioniert. Ich habe einen der beiden Referenzärzte gewählt und wollte als neue Patientin einen Termin vereinbaren. Nur, leider gab es keinen – ich hatte einen wesentlichen Fehler gemacht. Ich hatte angegeben, KASSENPATIENT zu sein – für Kassenpatienten hat der Herr keine freien Termine. Im zweiten Versuch war ich dann Selbstzahler und im dritten mutierte ich zum Privatpatienten – für beide ging noch was – Termin möglich – in 3 Tagen…

Das Genfer Gelöbnis ist die 1948 vom Weltärztebund beschlossene Neufassung des ärztlichen Berufseides:

Bei meiner Aufnahme in den ärztlichen Berufsstand gelobe ich feierlich, mein Leben in den Dienst der Menschlichkeit zu stellen. Ich werde meinen Beruf mit Gewissenhaftigkeit und Würde ausüben.
Die Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit meiner Patienten soll oberstes Gesetz meines Handelns sein.
Ich werde alle mir anvertrauten Geheimnisse wahren.
Ich werde mit allen meinen Kräften die Ehre und die edle Überlieferung des ärztlichen Berufes aufrechterhalten und bei der Ausübung meiner ärztlichen Pflichten keinen Unterschied machen, weder nach Religion, Nationalität, Rasse oder Parteizugehörigkeit und sozialer Stellung.
Ich werde jedem Menschenleben von der Empfängnis an Ehrfurcht entgegenbringen und selbst unter Bedrohung meine ärztliche Kunst nicht in Widerspruch zu den Geboten der Menschlichkeit anwenden.
Ich werde meinen Lehrern und Kollegen die schuldige Achtung erweisen.

Diese Neufassung des Hypokratischen Eides – dieses Genfer Gelöbnis, das gelobt kein Arzt – auch kein „Eid“ wird abgelegt – aber es wäre doch schön, wenn sie ihn wenigstens gelesen hätten und sich von Zeit zu Zeit an ihn erinnern würden. Und ihre Sprechstundenhilfen auch…

Es gibt aber auch die anderen Ärzte und es gibt auch die andere Möglichkeit. Meine Hausärztin, eine Internistin, bietet eine AKUTSPRECHSTUNDE an. Täglich! Zwischen 8.00 Uhr und 9.00 Uhr kann jeder kommen der krank ist – ohne Termin.Und weil man mit einem Blog auch manchmal ERSTE HILFE leisten muss, hier ein Hinweis an Patienten mit akuten gesundheitlichen Problemen und ohne Termin:  Der Hinweis auf eine mögliche UNTERLASSENE HILFELEISTUNG soll manchmal Wunder wirken!

 

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