Nachgereicht – Margot Honecker zum 60. Jahrestag der DDR

Ein Video erregt die Gemüter. Margot Honecker feiert in Chile den 60. Gründungstag der DDR. Die Kommentare zum Video spiegeln die bundesdeutsche Wirklichkeit. Ganz junge Menschen wissen ganz genau, wie wir in der DDR gelitten haben.

In Massen wurden Kinder ihren Eltern weggenommen und an „Kommis“ gegeben. „Man sollte ihr den Stacheldraht ins Maul stopfen“, schreibt jemand und meint den Stacheldraht an der Mauer. Nicht den von Guantanamo und auch nicht den, den reiche Länder gegen Elendsflüchtlinge errichten.

Auch an der Arbeitslosigkeit von heute ist die DDR schuld, steht in einem der Kommentare und auch das ist ernst gemeint. Natürlich gibt es auch einige Kommentare wie diesen:

„Ihr habt doch alle was an der Waffel. Guckt euch doch mal um. Wie geht es uns hier jetzt? Alles bestens? Warum wurden in meiner Familie 3 Leute arbeitslos 1990? Warum kriegen wir hier weniger Lohn und Rente als die Wessis?
Warum wurden schnellstmöglich die Ostdeutschen Werke einfach platt gemacht? Richtig, damit die scheiß Wessis ihren Schrott bei uns verkaufen können. Ein HOCH auf alle, die sich nicht klein kriegen lassen!“
Den weitaus größten Teil der Kommentare machen aber solche aus, die voller Hass auf die nicht mehr existierende DDR und ihre 81-jährige Verteidigerin sind. Die Schreiber pöbeln in Vulgärsprache und stellen ihre Unkenntnis der Orthografie genauso aus wie ihre Dummheit.
„an den henker mit dieser fotze und den rest der anhänger der ddr“
„Na das dollste war ja noch das sie Kinder zur Adoption anbot die in wierklichkeit noch Eltern hatten und ihnen ohne grund vom Staat wechgenommen wurden.“
„scheisse die soll mal wach werden oder drogen und son zeug weg lassen oder mal in die zeitund sehn was los ist dann mergt sie auch das es die DDR schon seid „= jahren nicht mehr gibt“
Natürlich will ich den Lesern hier das Video nicht vorenthalten. Was mich betrifft: Früher konnte ich Margot Honecker seltener zustimmen.
Die Idee des Sozialismus ist nicht tot. Es ist, wie beim Fahrrad fahren lernen. Nur weil man ein paar Mal auf die Nase fliegt, schmeißt man das Fahrrad ja nicht weg.
Eine Welt auf der Kriege, Hunger und die Diktatur des Kapitals herrschen, ist für mich jedenfalls keine Alternative. Ein Deutschland, in dem Millionen Kinder per Gesetz (volkstümlich Hartz 4 genannt) zur Armut verurteilt werden und jemand, der sich jahrzehntelang hat ausbeuten lassen, wegen Mundraubs seinen Arbeitsplatz verliert, auch nicht.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=NUJ92C-AKfQ[/youtube]

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