Risikogruppe

„Sie sind Risikogruppe“, sagte der Arzt.

Blitzartig werde ich zur multiplen Persönlichkeit im Ausnahmezustand. Ich diskutiere mit mir meine Möglichkeiten und bin enttäuscht. Das ist nicht mein Leben. Aber: Ich bin vernünftig. Bleibe am Schreibtisch, möglichst oft, vom Balkon vertreibt mich die nistende Meise.

Streunende Katzen beobachte ich vom Fenster aus. Pralles Gelb blühender Narzissen lockt.

Familie, Freunde, Nachbarn – alle bieten Hilfe an, aber ich habe alles. Sogar das offenbar Wesentlichste: Toilettenpapier.

Inzwischen habe ich zum ersten Mal gehört, dass man nun abwägen müssen, ob sich der ganze Aufwand für die Risikogruppe lohne, oder nicht doch unverhältnismäßig sei.

Ich kann die Frage beantworten: Er ist unverhältnismäßig und lohnt sich nicht.

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