Hunde sind wichtig

In einen anständigen Text gehört ein Hund. Schreib immer einen Hund rein, sagte Gerhard zu mir, der mein Hörspiel-Vater war. Entweder einen Hund oder eine Leiche.

Leichen sind nicht so mein Fall, ich schreibe keine Krimis. Also wähle ich Hunde. Die kommen überall vor, sind mir sympathisch und in der Regel auch Sympathieträger. Man wählt einen passenden – es gibt für jeden Text den passenden Hund.

Sie aportieren die Botschaften zum Leser.

Manchmal sind Hunde unverzichtbar! Mit ihnen umschifft man die Klippe der Langeweile. Du schreibst über ein ganz langweiliges Thema… Äh, warum denn? Weil es gerade gebraucht wird und ein Redakteur Dich händeringend gebeten hat. Sag lieber sicherheitshalber NEIN! Es sei denn, Dir fällt ein, wie Du den Hund unterbringen kannst. Es gibt keine langweiligen Themen? Schon mal auf einer Pressekonferenz über neue 18 Volt-Akku-Schrauber gewesen? Ich habe mich da sehr gelangweilt. Die einzige Abwechslung war ein kleiner, weißer Spitz, den eine Kollegin mitgebracht hatte und der ihr entwischte und dann dem Herrn, der die Akkuschrauber vorstellte, um die Beine strich und laut kläffte. Ich hatte natürlich sofort die Assoziation zu Tschechow: Die Dame mit dem Hündchen. Vermutlich habe ich zu viel Fantasie – aber der Mann mit dem Akkuschrauber lächelte meine Kollegin so liebevoll an. Vermutlich sind beide verheiratet.

Ich habe sie später gemeinsam im Café Park gesehen, der weiße Spitz lag zu ihren Füßen…

Ich sag es ja, Hunde sind wichtig.

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