Wir hatten einen relativ langen Weg von der Schule bis nach Hause. Wir, das waren die Kinder aus der Siedlung, die in eine Klasse gingen. Zügig gelaufen hätten wir den Weg in 30 Minuten bewältigen können, aber wir brauchten oft zwei Stunden. Bummelei nannten das unsere Eltern und schimpften. Unterwegs kauften wir manchmal Zuckerstangen oder Brausepulver, machten Klingelstreiche oder fütterten an der Dahme die Möven mit unseren Schulbroten. Am meisten aber liebten wir es, uns etwas auszudenken: Welches Tier man am liebsten sein wolle, was man täte, wenn man unsichtbar wäre, oder zaubern könnte. Oft ging es auch um die drei Wünsche, die einem eine Fee offerierte: Da kam bei uns allen immer „Frieden“ vor – und bei keinem „Geld“. Als wir so friedlich wünschten – Ende der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts – liefen wir noch an Trümmern vorbei und spielten auf alten Bunkern. Der Krieg war vorbei aber nah…
Hier wünschen die Kinder heute anders. Anderenorts wünschen sie wohl noch immer FRIEDEN…
Merke: Wenn dir einmal die Bergfei also kommen sollte, so sei nicht geizig, sondern wünsche
Numero eins: Verstand, dass du wissen mögest, was du
Numero Zwei wünschen sollest, um glücklich zu werden. Und weil es leicht möglich wäre, dass du alsdann etwas wähltest, was ein törichter Mensch nicht hoch anschlägt, so bitte noch
Numero Drei: um beständige Zufriedenheit und keine Reue.
Oder so
Alle Gelegenheit, glücklich zu werden, hilft nichts, wer den Verstand nicht hat, sie zu benutzen.
Das Zitat ist das Ende einer Geschichte, Johann Peter Hebel hat sie sich ausgedacht und sie heißt:
Ich wünsche mir, dass ich wunschlos glücklich bin.