Nicht schon wieder Nudeln!

Nicht schon wieder Nudeln bitte, das hört mein Freund oft. Er liebt Pasta.

ALLE LIEBEN SPAGHETTI MIT TOMATENSOSSE, ALLE!

Klar esse ich auch Nudeln, Spaghetti, Makkaroni, Tortellini und all die anderen beliebten Teigwaren, mit denen man so köstliche Gerichte bereiten kann. Und noch dazu preiswert…  Eigentlich spricht alles für die gelben Teigkreationen, aber ich mag sie nicht mehr so oft essen.

In allen Jugendeinrichtungen, in denen ich gearbeitet habe, gab es das gleiche Problem. Die Jugendlichen kamen nach der Schule in den Klub, und sie waren hungrig. Zugegeben, für das Gedichteschreiben mag Hunger ja das eine oder andere Mal sogar anregend sein, aber in der Regel bremst er die Kreativität – besonders dann, wenn man einen anstrengenden Schultag hinter sich hat. Klar, die waren nicht alle arm. Aber viele. Klar, die hatten manchmal Geld für Ohringe, oder Zigaretten, oder einen Joint, ein Tshirt oder eine Kinokarte. Aber das brauchten sie ja auch alles wirklich. Wer will schon einsam sein unter Vielen?

Es gab immer auch die Kids mit den wohlhabenden Eltern, das waren die Kids, die sorgloser lächelten.

Für das Essen legten wir zusammen. Jeder was er so hatte. Manche hatten einfach nichts. Wir hatten oft nur fünf Euro eingesammelt und beratschlagten lange, für welches schmackhafte Gericht wir davon einkaufen wollten. Was kocht man für fünf Euro, wenn 20 Leute satt werden sollen? Das ist kein Problem, wenn man es einmal macht – aber Tag für Tag?

Nicht schon wieder Nudeln, sag ich oft.

Immer mehr Kinder in diesem Wohlstandsland sind von Armut betroffen. Die Transferleistungen des Staates an die Eltern reichen nicht aus, um diese Kinder gesund zu ernähren. Niemand kann ein Kind von 2,57 Euro am Tag ausgewogen ernähren, auch die Summe von 3,42 Euro für einen Jugendlichen reicht dafür nicht. Selbst wer nur beim Discounter kauft, bräuchte für die ausgewogene Ernährung eines 14jährigen 4,68 Euro.

Mit den Problemen beschäftigt man sich allerorts – und jetzt: Lautsprecher an und KLICK – ein herzliches Danke an Peer Juergens, von dem der Podcast stammt.

 

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Kundendienst veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.